A. DOLL (1826-1887), Dorfansicht, 1869, Bleistift Romantik Architektur

350,00 

In dem von Max Gruber zitierten Nekrolog für den 1887 verstorbenen Anton Doll, den dessen Freunde 1888
veröffentlichten, schildern diese nicht nur Dolls Vorliebe für die Münchner Architekturmotive, für die der Maler
bekannt war, sondern auch dessen Neigung “mit seiner Zeichnungsmappe gern auch nach auswärts [zu schlendern,
dort] holte er sich ‘Dorfpartien’ und Mühlen”1. Doll durchwanderte die nord- und südalpinen Länder mit
wachem Blick für einprägsame, zuweilen urwüchsige Szenen. Von solchen Streifzügen stammt auch diese Zeichnung. Sie zeigt den Blick durch eine Dorfstraße nahe eines ansteigenden Gebirges. Mittig erhebt sich aus der dörflichen Silhouette eine große Kirche, vielleicht ein Klosterkomplex.

Angeregt durch den Vater Georg (1873-1959), der bereits einen Grundstock von Zeichnungen und Stichen meist religiösen Inhalts zusammengetragen hatte, begann Dr. Wilhelm Denzel in den 1920er Jahren selbst zu
sammeln. Seine besondere Leidenschaft galt der Landschaftsdarstellung der Münchener Schule sowie der humoristischen Zeichnung, in erster Linie der Karikatur um 1900 aus dem Umfeld der Zeitschriften “Simplicissimus”, “Jugend” und “Fliegende Blätter”. Denzel richtete sich bei Erwerb der Blätter nicht vorrangig nach den bekannten Namen, ungewöhnliche Motive und die zeichnerische Qualität waren ihm immer wichtiger. So entstand eine thematisch überaus breit gefächerte Sammlung von ungefähr dreitausend Zeichnungen mit süddeutschem Schwerpunkt, in der es selbst in den klassischen Gattungen wie Landschaft und Genre viel Interessantes und nie Gesehenes zu entdecken gibt – ein Querschnitt durch das vielgestaltige Schaffen im Laufe eines Jahrhunderts, von etwa 1830 bis 1930.

Beschreibung

Anton Doll (1826 München – 1887 ebd.), Dorfansicht, 1869, Bleistift

  • Technik: Bleistift auf Papier
  • Stempel: Sammlerstempel, Georg und Dr. F. Wilhelm Denzel. München. 20. Jahrhundert, 19. Jahrhundert
  • Provenienz:
  • Bezeichnung: Unten links im Druck signiert: “A. Doll”. Verso bezeichnet: “undeutlich bezeichnet und datiert”.
  • Datierung: 1869
  • Beschreibung: In dem von Max Gruber zitierten Nekrolog für den 1887 verstorbenen Anton Doll, den dessen Freunde 1888
    veröffentlichten, schildern diese nicht nur Dolls Vorliebe für die Münchner Architekturmotive, für die der Maler
    bekannt war, sondern auch dessen Neigung “mit seiner Zeichnungsmappe gern auch nach auswärts [zu schlendern,
    dort] holte er sich ‘Dorfpartien’ und Mühlen”1. Doll durchwanderte die nord- und südalpinen Länder mit
    wachem Blick für einprägsame, zuweilen urwüchsige Szenen. Von solchen Streifzügen stammt auch diese Zeichnung.

    Sie zeigt den Blick durch eine Dorfstraße nahe eines ansteigenden Gebirges. Mittig erhebt sich aus der dörflichen Silhouette eine große Kirche, vielleicht ein Klosterkomplex.

    Angeregt durch den Vater Georg (1873-1959), der bereits einen Grundstock von Zeichnungen und Stichen meist religiösen Inhalts zusammengetragen hatte, begann Dr. Wilhelm Denzel in den 1920er Jahren selbst zu
    sammeln. Seine besondere Leidenschaft galt der Landschaftsdarstellung der Münchener Schule sowie der humoristischen Zeichnung, in erster Linie der Karikatur um 1900 aus dem Umfeld der Zeitschriften “Simplicissimus”, “Jugend” und “Fliegende Blätter”. Denzel richtete sich bei Erwerb der Blätter nicht vorrangig nach den bekannten Namen, ungewöhnliche Motive und die zeichnerische Qualität waren ihm immer wichtiger. So entstand eine thematisch überaus breit gefächerte Sammlung von ungefähr dreitausend Zeichnungen mit süddeutschem Schwerpunkt, in der es selbst in den klassischen Gattungen wie Landschaft und Genre viel Interessantes und nie Gesehenes zu entdecken gibt – ein Querschnitt durch das vielgestaltige Schaffen im Laufe eines Jahrhunderts, von etwa 1830 bis 1930.

  • Schlagworte: Landschaft, Stadtansicht, Kirche, Hügel, Berg, Architektur, Deutschland, Romantik, 1850-1899
  • Größe: 14,9 cm x 22,1 cm
  • Zustand: Guter Zustand. Entlang der Kanten schwach verfärbt. Oben links befindet sich eine Knickfalte im Papier. Die Blattecken sind minimal bestoßen.

 



 

English Version:

 

Anton Doll (1826 Munich – 1887 ibid.), Village view, 1869, Pencil

  • Technique: Pencil on Paper
  • Stamp: Collector’s stamp, Georg und Dr. F. Wilhelm Denzel. Munich. 20th century, 19th century
  • Provenance:
  • Inscription: lower left signed in the printing plate: “A. Doll”. Verso inscribed: “undeutlich bezeichnet und datiert”.
  • Date: 1869
  • Description: In the necrology for Anton Doll, quoted by Max Gruber, which his friends published in 1888.
    not only describe Doll’s preference for the Munich architectural motifs for which the painter was known, but also his tendency
    but also his inclination “to stroll out of town with his portfolio of drawings,
    and there he would pick up ‘village scenes’ and mills “1. Doll wandered through the northern and southern Alpine countries with a keen
    with a keen eye for memorable, sometimes unspoilt scenes. This drawing also comes from such excursions.

    It shows the view through a village street near a rising mountain. In the centre, a large church, perhaps a monastery complex, rises from the village silhouette.

    Inspired by his father Georg (1873-1959), who had already collected a basic stock of drawings and engravings, mostly of religious content, Dr Wilhelm Denzel began to collect himself in the 1920s.
    collect. He was particularly passionate about landscapes of the Munich School and humorous drawings, primarily caricatures from around 1900 from the magazines “Simplicissimus”, “Jugend” and “Fliegende Blätter”. Denzel did not focus primarily on the well-known names when acquiring the sheets; unusual motifs and the quality of the drawings were always more important to him. This resulted in a collection of about three thousand drawings with a focus on southern Germany, which is extremely diversified in terms of subject matter. Even in the classic genres such as landscape and genre, there are many interesting and never-before-seen things to discover – a cross-section of the multifaceted oeuvre over the course of a century, from about 1830 to 1930.

  • Keywords: Landscape, city view, church, hill, mountain, 19th century, Romanticism, Architecture, Germany,
  • Size: 14,9 cm x 22,1 cm (5,9 x 8,7 in)
  • Condition: Good condition. Faintly discoloured along the edges. There is a crease in the paper at the upper left. The corners of the sheet are minimally bumped.

Zusätzliche Information

Produkt Besonderheiten

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