F. REHBERG (1758-1835), Porträt der Schauspielerin Auguste Stich-Düring,

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Berühmt ist der Historienmaler und Porträtist Friedrich Rehberg für seine Zeichnungen der Attitüden Lady Hamiltons, die als Druckgraphiken weite Verbreitung fanden. Die produktivsten Jahre verbrachte der Mengs-Schüler in Italien, wo er nicht nur mit von David inspirierten und in Berlin rezipierten Werken, sondern auch durch in Deutschland erschienene Kritiken zum klassizistischen Kunstdiskurs beitrug. Um 1816 kehrte er nach Berlin und München zurück und wandte sich der Lithographie zu. Möglicherweise entstand das Porträt der 1795 (nicht 1796, wie die Bildlegende besagt) geborenen Auguste Düring, die nach ihrer zweiten Heirat als Auguste Crelinger in die Theatergeschichte eingegangen ist, 1817 anlässlich ihrer Heirat mit Wilhelm Stich, der 1824 starb. Rehberg schafft jedoch kein Rollenporträt; er wählt den seit den 1780er Jahren beliebten ovalen Porträtausschnitt, um die von Iffland engagierte preußische Schauspielerin in einem Spiel zwischen Nähe und Distanz, Sinnlichkeit und Versenkung festzuhalten. Hierbei bringt die Dreiviertelansicht des Kopfes die graziöse Wirkung des Schleiers zur Geltung und erlaubt zugleich, die im Sinne der zeitgenössischen Physiognomik unwandelbaren Züge zu erfassen. Der Blick Dürings scheint eher auf einen mentalen Gegenstand, denn auf ein dialogisches Gegenüber gerichtet. Ähnlich wie Vigée-Lebrun in ihren Selbstporträts, die gleichermaßen Professionalität und weibliche Idealität betonten, verbindet Rehberg die jugendliche Schönheit der Dargestellten mit einem von Dichterporträts bekannten Blickschema.

Beschreibung

Friedrich Rehberg (1758 Hannover – 1835 München), Porträt der Schauspielerin Auguste Stich-Düring, 19. Jahrhundert, Tonlithographie

  • Technik: Tonlithographie auf Papier
  • Bezeichnung: unten bezeichnet und signiert: “Auguste Stich_Düring. Mitglied des Königlichen Hoftheaters in Berlin geb. den 7. Octob. 1796 [sic!]. Fr. Rehberg. ad. viv. del. & fec.”
  • Datierung: 19. Jahrhundert
  • Beschreibung: Berühmt ist der Historienmaler und Porträtist Friedrich Rehberg für seine Zeichnungen der Attitüden Lady Hamiltons, die als Druckgraphiken weite Verbreitung fanden. Die produktivsten Jahre verbrachte der Mengs-Schüler in Italien, wo er nicht nur mit von David inspirierten und in Berlin rezipierten Werken, sondern auch durch in Deutschland erschienene Kritiken zum klassizistischen Kunstdiskurs beitrug. Um 1816 kehrte er nach Berlin und München zurück und wandte sich der Lithographie zu. Möglicherweise entstand das Porträt der 1795 (nicht 1796, wie die Bildlegende besagt) geborenen Auguste Düring, die nach ihrer zweiten Heirat als Auguste Crelinger in die Theatergeschichte eingegangen ist, 1817 anlässlich ihrer Heirat mit Wilhelm Stich, der 1824 starb. Rehberg schafft jedoch kein Rollenporträt; er wählt den seit den 1780er Jahren beliebten ovalen Porträtausschnitt, um die von Iffland engagierte preußische Schauspielerin in einem Spiel zwischen Nähe und Distanz, Sinnlichkeit und Versenkung festzuhalten. Hierbei bringt die Dreiviertelansicht des Kopfes die graziöse Wirkung des Schleiers zur Geltung und erlaubt zugleich, die im Sinne der zeitgenössischen Physiognomik unwandelbaren Züge zu erfassen. Der Blick Dürings scheint eher auf einen mentalen Gegenstand, denn auf ein dialogisches Gegenüber gerichtet. Ähnlich wie Vigée-Lebrun in ihren Selbstporträts, die gleichermaßen Professionalität und weibliche Idealität betonten, verbindet Rehberg die jugendliche Schönheit der Dargestellten mit einem von Dichterporträts bekannten Blickschema.
  • Schlagworte: Theater, Schauspiel, Mode, Dame, Haartracht, Empire, Porträt, Deutschland, Biedermeier, 1800-1849
  • Größe: 26,0 cm x 21,2 cm, Weitere Maße: Papier: 55 x 35,4 cm
  • Zustand: Sehr guter Zustand. Im breiten Rand leicht fleckig.

 



 

English Version:

 

Friedrich Rehberg (1758 Hannover – 1835 Munich), Portrait of the actress Auguste Stich-Düring, 19th century, Tinted Lithographie

  • Technique: Tinted Lithographie on Paper
  • Date: 19th century
  • Size: 26,0 cm x 21,2 cm (10,2 x 8,3 in), additional specification:
  • Condition: