K. LOEILLOT-HARTWIG (*1798), König Louis-Philippe I., Biedermeier Porträt

1.300,00 

Hatte der vor allem als Lithograph bekannte Karl Loeillot-Hartwig mit dem Blatt Der Kaiser pflügt eine Furche (ca. 1823) nicht nur zum Kult des Exilanten beigetragen, sondern auch die Verbindung zwischen guter Regierung und der bereits vorrevolutionären Forderung nach Agrarreformen mahnend vor Augen gestellt, so liefert er mit dieser Lithographie eine Apotheose des sogenannten Bürgerkönigs. Louis-Philippe I. reitet über die Barrikaden der Juli-Revolution von 1830, die ihn an die Macht gebracht hat, umringt von Soldaten und einfachen Bürgern, die ihm zujubeln. Wenngleich einzelne erregte Mienen eine Reminiszenz an die zurückliegenden Unruhen bilden, zeigt die Masse des Volkes huldigende Gesten. Loeillot steigert diese Szene zu einer Epiphanie des Königs, indem er Pferd und Reiter präzise und kontrastreich von freier gezeichneten und gröber schraffierten Partien abhebt. Bedeutungsträchtig erscheint zudem die von einem Podium herabblickende Athenastatue. In der Tat wird erst durch den Rückgriff auf klassische Bildformeln das Ausmaß an symbo-lischer Überhöhung des Monarchen verständlich. Während der römische Imperator über die Körper besiegter Feinde hinweg ritt, ist es hier der neue König, der als Garant für Ordnung und Wohlstand über die Zeichen der Unordnung triumphiert, und dies unter den Augen der Athene, der Schutzgöttin antiker Tugendhelden.

Beschreibung

Karl Loeillot-Hartwig (1798 Stettin – 1841 Paris), König Louis-Philippe I., 19. Jahrhundert, Lithographie

  • Technik: Lithographie auf Papier
  • Bezeichnung: im Stein unten rechts signiert: “Loeillot”, Unterhalb der Darstellung bezeichnet: “I. Lith. de Gihaut frères éditeurs, – Boulevard des Italiens N° 5” und betitelt: “Louis-Philippe Ier. Roi des Français”
  • Datierung: 19. Jahrhundert
  • Beschreibung: Hatte der vor allem als Lithograph bekannte Karl Loeillot-Hartwig mit dem Blatt Der Kaiser pflügt eine Furche (ca. 1823) nicht nur zum Kult des Exilanten beigetragen, sondern auch die Verbindung zwischen guter Regierung und der bereits vorrevolutionären Forderung nach Agrarreformen mahnend vor Augen gestellt, so liefert er mit dieser Lithographie eine Apotheose des sogenannten Bürgerkönigs. Louis-Philippe I. reitet über die Barrikaden der Juli-Revolution von 1830, die ihn an die Macht gebracht hat, umringt von Soldaten und einfachen Bürgern, die ihm zujubeln. Wenngleich einzelne erregte Mienen eine Reminiszenz an die zurückliegenden Unruhen bilden, zeigt die Masse des Volkes huldigende Gesten. Loeillot steigert diese Szene zu einer Epiphanie des Königs, indem er Pferd und Reiter präzise und kontrastreich von freier gezeichneten und gröber schraffierten Partien abhebt. Bedeutungsträchtig erscheint zudem die von einem Podium herabblickende Athenastatue. In der Tat wird erst durch den Rückgriff auf klassische Bildformeln das Ausmaß an symbo-lischer Überhöhung des Monarchen verständlich. Während der römische Imperator über die Körper besiegter Feinde hinweg ritt, ist es hier der neue König, der als Garant für Ordnung und Wohlstand über die Zeichen der Unordnung triumphiert, und dies unter den Augen der Athene, der Schutzgöttin antiker Tugendhelden.
  • Schlagworte: Frankreich, Ancien Régime, Militär, König, Reiter, Uniform, Infanterie, Schlachtfeld, Porträt, Frankreich, Biedermeier, 1800-1849
  • Größe: 44,7 cm x 36,4 cm, Weitere Maße: Papier: 54,2 x 42 cm
  • Zustand: Sehr guter Zustand. Links leicht fleckig, rechts kleine Bereibung im Rand.

 



 

English Version:

 

Karl Loeillot-Hartwig (1798 Szczecin – 1841 Paris), King Louis-Philippe I., 19th century, Lithography

  • Technique: Lithography on Paper
  • Date: 19th century
  • Size: 44,7 cm x 36,4 cm (17,6 x 14,3 in), additional specification:
  • Condition: