PÖNICKE (*1810) nach SCHADOW (*1764), Selbstbildnis, 1825, Biedermeier Porträt

600,00 

Im Jahr 1825 gab der Bildhauer Johann Gottfried Schadow die Veröffentlichung Wittenbergs Denkmäler der Bildnerei, Baukunst und Malerei heraus, der ein lithographiertes Selbstbildnis beigefügt war. Dieses zeigt ihn als ungefähr Sechzigjährigen en face, den Oberkörper mit Gehrock, lockerem Kragen und Halstuch leicht zur Seite gedreht. Vier Jahre zuvor war in Wittenberg Schadows Luther-Denkmal aufgestellt worden, eines der frühen bürgerlichen Monumente des 19. Jahrhunderts. Das Schadow-Porträt ist also in der genannten Verwendung weniger als dasjenige eines gelehrten Herausgebers zu verstehen, sondern als Bildnis eines eigenständigen Künstlers, der einen Teil des Denkmalruhmes für sich reklamiert. Als Bildhauer weist ihn auf der Lithographie das Käppchen aus, ein Detail, das die vorliegende Graphik von einem sonst sehr ähnlich gezeichneten Selbstbildnis unterscheidet. Der eindringliche Blick charakterisiert einen selbstbewussten Künstler, dessen Intention hier offensichtlich Realitätstreue und nicht Idealisierung war. Da nach dem Druck der Lithographien eines Teils der Auflage versehentlich der Lithographiestein ausgeschliffen worden war, musste für den Rest der Auflage eine abgewandelte Version des Porträts auf den Stein gezeichnet werden, diesmal seitenverkehrt, im Oval mit schraffiertem Hintergrund. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um diese Variante.

Beschreibung

A. Pönicke (1810 – 1847 ebd.) nach Johann Gottfried Schadow (1764 Berlin – 1850 ebd.), Selbstbildnis, 1825, Lithographie

  • Technik: Lithographie auf Papier
  • Bezeichnung: Unten mittig im Druck signiert: “Steindruck von E. Pönicke in Leipzig”. Unten im Druck bezeichnet: “Johann Georg von Schadow”.
  • Datierung: 1825
  • Beschreibung: Im Jahr 1825 gab der Bildhauer Johann Gottfried Schadow die Veröffentlichung Wittenbergs Denkmäler der Bildnerei, Baukunst und Malerei heraus, der ein lithographiertes Selbstbildnis beigefügt war. Dieses zeigt ihn als ungefähr Sechzigjährigen en face, den Oberkörper mit Gehrock, lockerem Kragen und Halstuch leicht zur Seite gedreht. Vier Jahre zuvor war in Wittenberg Schadows Luther-Denkmal aufgestellt worden, eines der frühen bürgerlichen Monumente des 19. Jahrhunderts. Das Schadow-Porträt ist also in der genannten Verwendung weniger als dasjenige eines gelehrten Herausgebers zu verstehen, sondern als Bildnis eines eigenständigen Künstlers, der einen Teil des Denkmalruhmes für sich reklamiert. Als Bildhauer weist ihn auf der Lithographie das Käppchen aus, ein Detail, das die vorliegende Graphik von einem sonst sehr ähnlich gezeichneten Selbstbildnis unterscheidet. Der eindringliche Blick charakterisiert einen selbstbewussten Künstler, dessen Intention hier offensichtlich Realitätstreue und nicht Idealisierung war. Da nach dem Druck der Lithographien eines Teils der Auflage versehentlich der Lithographiestein ausgeschliffen worden war, musste für den Rest der Auflage eine abgewandelte Version des Porträts auf den Stein gezeichnet werden, diesmal seitenverkehrt, im Oval mit schraffiertem Hintergrund. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um diese Variante.
    • Persönlichkeiten:
    • Gottfried Schadow (1764 Berlin – 1850 Berlin)

      Grafiker und Bildhauer

  • Schlagworte: Porträt, Künstlerdarstellung, Deutschland, Biedermeier, 1800-1849
  • Größe: 26,9 cm x 20,6 cm, Darstellung: 14,9 cm x 15,7 cm
  • Zustand: Guter Zustand. Altersgerecht.

 



 

English Version:

 

A. Pönicke (1810 – 1847 ibid.) after Johann Gottfried Schadow (1764 Berlin – 1850 ibid.), Self-portrait, 1825, Lithography

  • Technique: Lithography on Paper
  • Inscription: Lower middle signed in the printing plate: “Steindruck von E. Pönicke in Leipzig”. At the lower part inscribed in the printing plate: “Johann Georg von Schadow”.
  • Date: 1825
  • Description: In 1825, the sculptor Johann Gottfried Schadow published Wittenbergs Denkmäler der Bildnerei, Baukunst und Malerei (Wittenberg’s monuments to sculpture, architecture and painting), to which a lithographed self-portrait was attached. This shows him as a man of about sixty en face, his upper body with frock coat, loose collar and neckerchief turned slightly to the side. Four years earlier, Schadow’s Luther Monument had been erected in Wittenberg, one of the early civic monuments of the 19th century. In the aforementioned usage, the Schadow portrait is thus to be understood less as that of an erudite editor than as the portrait of an independent artist who claims part of the monument’s glory for himself. The little cap on the lithograph identifies him as a sculptor, a detail that distinguishes the present print from an otherwise very similarly drawn self-portrait. The penetrating gaze characterises a self-confident artist whose intention here was obviously fidelity to reality rather than idealisation. Since the lithograph stone had been accidentally ground out after printing part of the edition, a modified version of the portrait had to be drawn on the stone for the rest of the edition, this time in reverse, in an oval with a hatched background. The present sheet is this variant.
    • Person:
    • Gottfried Schadow (1764 – 1850 )

  • Keywords: 19th century, Biedermeier, Portraits, Germany,
  • Size: 26,9 cm x 20,6 cm (10,6 x 8,1 in), Depiction: 14,9 cm x 15,7 cm (5,9 x 6,2 in)
  • Condition: Good condition. Age-appropriate.